Erste "politische Radtour" in Hattersheim

Der Einladung des ADFC Hattersheim folgten 22 Radfahrer*innen, darunter interessierte Bürger*innen genauso wie Vertreter*innen der Kommunalpolitik von CDU, Grünen, SPD und der FDP

Mitglieder des ADFC treffen sich zur politischen Fahrradtour mit Lokalpolitikern vor dem Schwimmbad
Vor dem Schwimmbad © André Frei für den ADFC Hattersheim

Alle Mitfahrenden eint ihr Interesse an der Förderung und Sicherheit des Radverkehrs. So waren der Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter (CDU), die Stadtverordneten Gerhard Neudert (CDU), Betkin Goethals und Stefan Ehrecke (Grüne), Kolja Franssen (SPD), die ehemalige Erste Stadträtin Karin Schnick (Grüne) und die Vorstandsmitglieder der SPD Hattersheim, Birgid Oertel und Volker Igstadt, sowie der FDP Hattersheim, Roman Oldenburg, mit von der Partie. Somit stand einem konstruktiven, auf praktischen Erfahrungen basierten Dialog zu Themen der Radverkehrspolitik über Parteigrenzen hinweg nichts im Wege. Besonderes Augenmerk sollte bei der Tour auf die Probleme von Radfahrenden gelegt werden, die wegen der Mitnahme ihrer Kinder, durch gesundheitliche Einschränkungen oder aus beruflichen Gründen auf besondere, meist sperrigere Fahrradmodelle angewiesen sind. So nahmen auch zwei Senioren auf Dreirädern, zwei Lastenräder und zwei Räder mit Anhänger teil.

Sofort am Start auf dem Mosonmagyaróvár-Platz (vor der Taunussparkasse) entspann sich eine Diskussion wegen der für Fahrräder sehr eingeschränkten, umständlichen Möglichkeiten, sich von diesem zentralen Ort fahrend Richtung Bahnhof oder in die Frankfurter Straße zu bewegen: Durch eng belegte Parkplätze, hohe Bordsteine und die nur in eine Richtung befahrbare Hauptstraße müssen die Räder zunächst über sehr enge Fußgängerwege geschoben werden, bevor eine Fahrbahn erreicht wird. Von der Sparkasse zum Schwimmbad kam die extrem holprige Ausführung des Fuß-/Radweges zwischen Sparkasse und Hessendamm, die kinderunfreundliche, ungekennzeichnete Querung des Karl-Eckel-Weges, die unbefestigte Oberfläche des Schwimmbadweges und die mit Anhänger schwer zu durchfahrende Umlaufsperre an der Kita "Zwergenhöhle" kontrovers zur Sprache.

Vom Schwimmbad Richtung Krifteler Bahnhof kam es an der Umlaufsperre des Wickerer Weges, der als Radverbindung ausgeschildert ist, zur Nagelprobe: Würde es hier ein Durchkommen für die verschiedenen Radmodelle geben? Erstaunlicherweise konnte der Weg - wenn auch mit einiger Zeitverzögerung und der ein oder anderen Schramme an Sperrgatter und Fahrrädern - durch geschicktes Rangieren und gegenseitige Hilfe fortgesetzt werden. Insbesondere Gerhard Neudert zeigte hier, dass er nicht nur am Klavier, sondern auch auf dem Rad "sattelfest" ist.

Auf dem Weg zum "Südring-Treff" musste der "Eiserne Steg" über die Bahnlinie und die Frankfurter Straße bewältigt werden. Hier zeigte sich, dass die größte Herausforderung war, von der Straße "Rosengarten" im Kreuzungsbereich sicher von der Fahrbahn auf die Rampe des Steges zu gelangen. Die Überquerung selbst dagegen erwies sich als anstrengend, aber machbar. Im Schatten des Steges ergab sich eine Diskussion über die sinnvolle Radwegeführung aus Hattersheim Richtung Sindlingen, die in dem Vorschlag mündete, den entlang der Gleise bereits vorhandenen Weg vom Schwarzbach bis zum Südring durchgehend fahrradgerecht auszubauen und dort mit einer attraktiveren Querungsmöglichkeit an den Radweg der Straße "Im Hofheimer Grund" anzubinden. Dies könnte gegenüber einer Verbreiterung des Autobergdammes eine wesentlich kostengünstigere und bei guter Ausführung nicht minder attraktive Raddirektverbindung ermöglichen.

Im weiteren Verlauf der ingesamt 8 km langen Tour, die auch über den Südring, das Einkaufszentrum Untertorstraße, die Schlocker-Stiftung und den Globus-Markt führte, gab es noch etliche schwierige Passagen: U. a. die Querung des Hessendamms am Südringkreisverkehr und an der Frankfurter Straße, am Ende des Keltenpfads die fehlende Überleitung zum versetzt angeordneten Überweg über die viel befahrene Dürerstraße (Schulweg und Arbeitsweg für Menschen mit Behinderung) und ganz besonders die steile, mit Umlaufsperre versehene Zufahrt vom "Im Heideck" in die Unterführung der Hofheimer Straße. Zurück am Zielort, waren sich alle Teilnehmer einig, dass die Tour sich gelohnt hat und wiederholt werden sollte - dann jedoch mit einem anderen Schwerpunkt, z. B. Sicherheit und Platz von radelnden Kindern, und in einem der beiden anderen Stadtteile.


https://mtk.adfc.de/neuigkeit/erste-politische-radtour-in-hattersheim

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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